Freitag, 1. August 2008

Hotel ABC – you have to see it to believe it

Onkel Hari und sein Hotel – ich glaube, wenn die beiden (und man kann hier wirklich fast von einer liebevollen Partnerschaft sprechen) nicht so gewesen wären, wie sie waren, dann hätte uns ein sehr entscheidender Teil gefehlt.
Jetzt kann man sich natürlich fragen warum sollte ein Hotel so wichtig sein. Noch dazu waren unsere ersten Erfahrungen in Kathmandu mit nepalesischen Hotels eher nüchtern. Ein Doppelzimmer für drei: Gast1, Gast2 und die obligate Kakerlake.(Respekt vor unseren Kathmandu-Jungs, die dort 5 Wochen in dieser WG gelebt haben).
Zurück zu Onkel Hari: Sein Motto (siehe oben) stimmt ganz einfach – wir waren überwältigt.
In diesem Land des regen Treibens mit vielsten Menschen, Taxis, Kühen, Stromkabeln, Müll, Rikschas, Ich-AGs, Bergen, Moskitos und und und hätten wir nicht damit gerechnet eine solche Oase zu finden. Kaum hatte man den wunderschönen Garten (dazu später mehr) betreten, viel der ganze Stress eines langen Tages in Nepal von uns ab und ein immer freundliches „Oh, hello how are you“ empfing uns. Darauf folgte auch gleich unweigerlich „You want some tea? Milk tea or black tea?“ Und da Tee in Nepal niemals wirklich Umstände macht, lautete die Antwort meistens „ja“ (bzw „yes“ natürlich).
So hatten wir bald die feste Tradition der Tea-Time eingerichtet. Morgens vor dem Start und abends vor dem Schlafen, trafen wir uns mit Onkel Hari um ein bisschen zu Plaudern. Hari hatte dabei häufig die Funktion einer Zeitung und informierte uns unabhängig (!) über die aktuellen Ereignisse. Dabei war sein wunderschöner Garten Kulisse, oder auch bei schlechtem Wetter das Foyer seines Hotels. Selbst Stromausfälle („Es gibt Tage in Nepal, an denen das Stromnetz den ganzen Tag stabil ist“) waren kein Grund, die Tea-Time ausfallen zu lassen, bei Kerzenschein war es schließlich fast noch gemütlicher.
Wer über Onkel Hari und sein Hotel schreibt, der begeht ein großes Vergehen, wenn er den Garten nicht erwähnt. Wenn ich von einer Partnerschaft zwischen Hari und seinem Hotel gesprochen habe, so muss ich das Verhältnis zwischen ihm und seinem Garten wohl als tiefverwurzelte (welch passendes Wort)Liebesbeziehung beschreiben. (Böse Zungen behaupten tiefer als zu Mausi).
Der Garten war ein kleiner Park, der jeden Tag gehegt und gepflegt wurde. Der sonst nicht aus der Ruhe zu bringende Hari reagierte auf Fußbälle von bayrischen Füßen aus dem (offenen!) Fenster getreten, für uns zunächst völlig überraschend erregt.
Wunderschöne Blumen, weicher Rasen – all das hat dazu beigetragen, dass Hotel ABC wirklich ein zu Hause war.
Vielleicht noch ein paar kurze Wort zu den Zimmern: schön und sauber, jedes mit Balkon, Dusche und Klo, bequeme Betten und beim Blick aus dem Fenster: die 8000m hohen Berge, die Luftlinie nur 40km entfernt sind.
Außerdem hat das Hotel ein Roof Top, wo Wäsche getrocknet, Beine bebräunt und Saufgelage abgehalten werden können (nicht das wir das getan hätten).
Hotel ABC war wirklich ein Zuhause und es war am Ende sehr schwer sich zu verabschieden.
Wir möchten an dieser Stelle Onkel Hari für alles danken, was er für uns getan hat, und das war eine ganze Menge. Waren es Kleinigkeiten, wie ein Waage fürs Gepäck besorgen oder auch aussichtslose Situationen lösen, wie uns mitten aus den Bergen zurück zu holen, und uns 3 Tage 9h Laufzeit ersparen. Er war nicht nur Ansprechpartner, sondern eine Mischung aus Onkel und Freund (und zwar genau im richtigen Verhältnis), zu dem man immer kommen konnte und auch immer eine ehrliche Antwort bekommen hat, was in Nepal nicht selbstverständlich ist (bei uns ja auch nicht).
Das war also Onkel Hari und sein Hotel ABC.
Danke

Die Hotel Website:

www.go2kathmandu.com/abc/index.htm